
LZ - Cristian Flemming -
Bei der 21. Auflage des immer beliebteren Rennens für Vereins- und Freizeitschwimmer blieb zwar der Regen aus, aber dafür gab es kräftigen Wind und tanzende Wellen.
Immerhin: Der Wind drängte die aus Süden angekündigten starken Regenfälle ins Hinterland. Bei Lufttemperaturen von unter 18 Grad und Wassertemperaturen von mehr als 21 Grad stiegen 221 von 264 gemeldeten Schwimmerinnen und Schwimmern in den Bodensee, um die 2,3 Kilometer ins Römerbad zu meistern. Elf mussten unterwegs aufgeben, 210 Schwimmer kamen ins Ziel. Seit es diese Seequerung gibt, steigen die Teilnehmerzahlen kontinuierlich an, was für die Veranstaltung und vor allem die Organisatoren spricht. „Bei 300 Teilnehmern ist die Obergrenze erreicht, mehr geht nicht“, sagte Thomas Röhl, Schwimmer des TSV Lindau und Moderator der Siegerehrung.
Die Wellen, im vergangenen Jahr sehr zurückhaltend, verhinderten Rekordzeiten, aber darum geht es bei diesem Event letztendlich nicht ultimativ, so wie auch die 2,3 Kilometer ein theoretischer Begriff sind. Denn die Wenigsten schaffen es, den direkten Weg vom Eichwald ins Römerbad zu erwischen. Mittlerweile weisen zwar große gelbe Tonnen den Weg und rund 100 Personen auf Einsatzbooten der Wasserwacht, des THW und der Feuerwehr sowie eine große Zahl an Kanuten waren zur Stelle, wenn welche zu sehr von der Strecke abwichen. Sie waren bereit, Schwimmer aufzunehmen und notfalls rettend einzugreifen. Aber „bei den Wellen verlierst du jegliche Orientierung, du siehst eigentlich gar nichts mehr“, erzählten viele Schwimmer im Ziel. Selbst wenn sie das Römerbad erreicht hatten, schafften es einige nicht, den geraden Kurs zum Ziel zu finden, sondern blieben fast in der Begrenzung hängen.
Apropos Begrenzung, da gab es kurz nach dem Start ein Hindernis zu überwinden: eine Sperrleine, die das Ende der Badezone markiert und gleichzeitig Treibholz abhalten soll. Tauchen schied aus, denn alle Teilnehmer hatten eine Boje um sich geschnallt - eine Sicherheitsmaßnahme seit vergangenem Jahr. So manche Schwimmerinnen und Schwimmer hatten das aber vor Rennfieber oder durch die motivierende Musik vor dem Start vergessen, der kleine Schreckmoment sorgte aber schlagartig für ein gewisses Maß an Adrenalin.
Mit den Bedingungen am besten klar kam in diesem Jahr der 16-jährige Felix Odau aus Neusäß, der nach 33:47,1 Minuten die Zeitmessung im Römerbad überquerte. Im vergangenen Jahr musste er sich noch mit der drittschnellsten Zeit nach Ron Epple und Franziska Kolb (Stadtbergen) geschlagen geben. Letztere war jetzt mit 34:16,6 Minuten wieder die schnellste Schwimmerin und nur 0,3 Sekunden langsamer als der zweite Schwimmer, Gregor Schedlbauer vom SSV Ulm. Kurz dahinter, mit 34:35,9 Minuten, kam bereits der schnellste Freizeitschwimmer ins Ziel: Norbert Wild, der mit seinen 62 Jahren zeigte, dass nicht nur die Jungen – Franziska ist 18, Gregor 22 Jahre alt – schnell sein können.