Lindauer Masters-Schwimm-Team startet bei der WM in Singapur

Sieben Sportlerinnen und Sportler des TSV Lindau nehmen an der Masters-Weltmeisterschaft teil. Das Ziel sind Medaillen.
Sieben Sportlerinnen und Sportler des TSV Lindau nehmen an der Masters-Weltmeisterschaft teil. Das Ziel sind Medaillen.

LZ - Susanne Backmeister -

Nach den Aktiven messen sich bereits seit dem 26. Juli rund 6000 Masters-Schwimmer aus 100 Ländern in dem Insel- und Stadtstaat vor Malaysia bei der World Aquatics Masters Championship 2025. Die Teilnehmer treten in fünf Wassersportarten an: Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen und Freiwasserschwimmen.

 Für die Lindauer wird es vom 7. bis 14. August in ihrer Disziplin Schwimmen interessant. Die wohl größten Aussichten auf Edelmetall haben Fritz Ilgen in der Altersklasse (AK) 90 und Alfred Seeger in der AK 85. Ilgen darf man als bereits elffachen Weltmeister durchaus als Routinier bei internationalen Meisterschaften bezeichnen. Seine Paradedisziplin ist das Rückenschwimmen. Über 50 Meter und 100 Meter rechnet er nach den gemeldeten Zeiten seiner Konkurrenten mit weiteren WM-Titeln: „Ich würde sagen, ich habe Medaillenchancen“, meint Ilgen vorsichtig.

Mehr Konkurrenz erwartet Seeger bei den Wettbewerben über 200 Meter und 400 Meter Lagen, also die Kombination aus Schmetterling, Rücken, Brust und Freistil. Edelmetall soll es aber in der Disziplin Schmetterling werden: „Die 100 Meter Schmetterling werde ich gewinnen, wenn ich nicht disqualifiziert werde. Ich habe da drei Möglichkeiten, disqualifiziert zu werden. Die habe ich schon kräftig genutzt“, sagt er lachend, denn das kostet eine Runde Ramazotti für den Verein. Genauso wie ein Weltmeistertitel.

Das Lindauer Damen-Quartett Sandra Bandlow-Albrecht, Miriam Bryxi, Nadja Merz und Violeta Mihut haben eine gemeinsame Mission - neben ihren Starts in diversen Einzeldisziplinen. Als deutsche Vizemeister in 4x200m-Freistilstaffel und deutsche Meister in der Bruststaffel (AK 200) soll es in Singapur mindestens ein Platz unter den ersten Zehn werden. Wenn es ganz gut läuft, „sind wir sogar unter den ersten fünf“, hofft Merz. Gerade für die Staffel, die am letzten Tag angesetzt ist, wurde sie nach ihren Erfolgen im März dieses Jahres in Dresden von ihren Kolleginnen überredet, dabei zu sein.

Die Leidenschaft zum Schwimmen motiviert auch Reinhold Pohl, der seit seinem sechsten Lebensjahr bei den Lindauer Schwimmern dabei ist. In der AK 65 rechnet er, genau wie das Damen-Quartett in ihren Einzel-Disziplinen, mit keiner Medaille über 50 und 200 Meter Brust. Die Konkurrenz ist in den niedrigeren Altersklassen deutlich höher als bei den älteren Jahrgängen.

Ohne Frage ist es aber auch für alle spannend, Singapur zu erleben. Pohl reizt die Architektur Singapurs mit ihren künstlichen Riesengärten, hochmodernen Wolkenkratzern und dem Mix aus Alt und Neu.

Ein Bad im berühmten Marina Bay Sands auf dem Dach steht nicht auf dem Programm. Bandlow-Albrecht hat sich informiert: „Zu diesem Pool darf man nur hoch, wenn man im Hotel übernachtet und das ist komplett ausgebucht“, sagt sie belustigt, denn über die Preise muss man sich nicht ernsthaft unterhalten.

Die siebenköpfige Truppe aus Lindau ist, bis auf Mihut, sehr erfahren in Sachen internationale Wettkämpfe. Die aus Rumänien stammende Schwimmerin feiert in Singapur ihre Premiere bei einer Masters-WM und hat bei den Lindauern seit fast zehn Jahren eine neue Heimat gefunden. Sie spricht allen aus dem Herzen: „Das ist meine Familie. Es macht Spaß und ich freue mich, mit den Mädels zu schwimmen.“