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Lindauer Masters heimsen Edelmetall ein

 LZ - TSV-Schwimmabteilung räumt bei bayerischer Sommermeisterschaft in Grafenau ab

 

Bei der Internationalen Bayerischen Sommermeisterschaft der Masters, die im Freibad Bärenwelle in Grafenau ausgetragen wurde, haben die Schwimmer des TSV Lindau 61 Medaillen ergattert. Dennoch hieß es in diesem Jahr Schadensbegrenzung bei den Starts zu betreiben.

 

Zum einen fielen etliche große Stützen des Teams krankheits- oder verletzungsbedingt aus, wodurch auch einige Staffeln zum Opfer fielen, zum anderen fehlt die 50-Meter-Bahn zum Training, was sich bei fast allen mit schlechteren Leistungen bemerkbar machte. Dazu kamen wetterbedingt recht widrige Bedingungen: in dem sowieso kühleren bayerischen Wald herrschten am Samstag gerade mal zehn Grad Celsius Außentemperatur - was bei einer Freibadveranstaltung von 9 bis 18 Uhr sehr zehrt. Sonntags zeigte sich die Sonne und machte die kühlen Temperaturen erträglicher.

 

Fast 100 Rennen an einem Tag

 

Insgesamt waren 272 Teilnehmer aus 55 Vereinen für 921 Einzel- und 97 Staffelrennen gemeldet. Auf dem Programm standen alle 50m, 100m und 200m Strecken über Brust, Rücken, Freistil und Schmetterling sowie 400m und 800m Freistil und 200m Lagen. Dazu kamen noch etliche Staffelentscheidungen in verschiedenen Zusammensetzungen. Die 14 Lindauer Athleten stellte sich in 59 Einzel- und elf Staffelentscheidungen der Konkurrenz, wobei sie 30 Gold-, 23 Silber- und acht Bronzemedaillen aus dem Wasser fischten. Anders herum blieben lediglich neun Starts der Lindauer medaillenlos.

 

Brigitte Kalkbrenner (AK 55) hielt sich völlig schadlos. Bei all ihren Einzelstarts über 100m und 50m Brust sowie über 50m Freistil schlug sie als Erste an, wobei sie über 50m Brust lediglich um Siebenhunderstelsekunden mit dem Zielanschlag das Rennen für sich entschied. Mit die meisten Einzelstarts hatte Alfred Seeger (AK 75) zu absolvieren. Seeger befindet sich - genauso wie Fritz "Itze" Ilgen und Susanne Braun - in der Weltmeisterschaftsvorbereitung und schwamm den Wettkampf "aus dem Training heraus" ohne extra Vorbereitung. Dennoch trotze er der Konkurrenz und gewann 50m, 100m und 200m Freistil sowie 100m und 200m Brust und 200m Lagen. Lediglich über 50m Brust schlug er als zweiter an. Auch der letztmals in der AK 80 startende Itze Ilgen befindet sich im WM-Trainingsprozess. Er siegte in Grafenau über seine Paradestrecken über 50m, 100m, 200m Rücken sowie über 100m Freistil. Über 50m Freistil musste sich Ilgen, der eher über die längeren Distanzen zuhause ist, mit Rang zwei zufrieden geben. Die Sprinterin Violeta Mihut (AK 45) setzte sich in spannenden Rennen über 50m Schmetterling und Freistil durch. Über 100m Freistil dominierte sie ihre AK mit 5 Sekunden Vorsprung. Lediglich über 200m Lagen musste sie sich mit Rang drei begnügen. Dafür siegte Reinhold Pohl (AK 55) über genau diese Distanz. Auch über 200m Brust, seine ehemalige Paradestrecke, wurde Pohl Bayerischer Meister. Über beide Strecken kam Vereinskollege Christian Kalkbrenner direkt hinter Pohl ins Ziel. Bei seinen weiteren fünf Starts wurde Pohl jeweils Bayerischer Vizemeister. Sabine Zeleny (AK 40) siegte über 50m Brust und 100m Freistil, zweite wurde sie über 50m und 200m Freistil und über 100m Brust. Für den letzten Einzelsieg sorgte Thomas Röhl (AK 55) über die kräftezehrende 200m Schmetterling-Strecke. Platz zwei über die halbe Distanz sowie dritte Ränge über 400m und 800m Freistil krönten sein anstrengendes Programm mit Erfolg. Die erstmals in der AK 50 startende Langstrecklerin Susanne Braun wurde viermal Vizemeisterin: über 200m, 400m und 800m Freistil sowie über 100m Schmetterling erschwamm sie sich Silber. Ihr Ausflug auf die 50m Schmetterling-Sprintstrecke endete ganz knapp um Achthundertstelsekunden mit dem undankbaren vierten Rang.

 

Dass der Wettkampf international ausgeschrieben war, mussten die Mädels in der AK 45 büßen. Denn so durften auch Nicht-Bayern an der Meisterschaft teilnehmen. Diese Chance nutzten zwei Frauen der SG Bayer Wuppertal, die von einem renommierten ehemaligen Bundestrainer aus Bayern trainiert werden, um ihre Form für die WM zu testen. Gegen die frühere Nationalmannschaftsschwimmerin Claudia Thielemann hatten die restlichen Starter der AK nichts entgegenzusetzen. In den von ihr gemeldeten Strecken ging es für alle anderen nur um die weiteren Plätze. Von diesen weiteren Plätzen gingen allerdings viele nach Lindau. Beate Schulz wurde zweite über 400m Freistil und 50m Rücken, über 800m Freistil erschwamm sie sich Bronze. Sandra Bandlow-Albrecht sicherte sich über 100m und 200m Silber, über 200m und 400m Freistil gewann Bandlow-Albrecht Bronze. Nadja Merz schwamm sich in ihrer Paradedisziplin Rücken über 100m und 200m auf den dritten Stockerl-Rang. Mirko Bandlow (AK 40) schwamm sich über 50m Brust zu Silber. Die elf Staffeln, die in Grafenau über 4x50m und 4x100m Freistil und Lagen sowie über 4x200m Freistil an den Start gingen, siegten neunmal; einmal gewann ein Team Silber. Mit dabei bei den Staffelaufstellungen war Peter Hämmerle, der nach mehreren Jahren sein Wettkampf-Comeback feierte.

 

Abteilungsleiter Wilfried Fuchs ließ es sich nicht nehmen, das erfolgsverwöhnte Mastersteam zu begleiten. Fuchs war nicht nur von den Leistungen im eigenen Team beeindruckt, sondern auch von dem großen, attraktiven Bad mit Deutschlands größtem Wellenbad.