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15. Lindauer Seequerung

284 Schwimmer erreichen das Ziel                                         Sebastian Schulz erreicht Platz zwei

Lindau / lz „Ausgebucht“ ist die Ansage bereits im Vorfeld zur Lindauer Seedurchquerung (2,3 Kilometer) gewesen. Die Maximalgrenze von 300 Anmeldungen war bis zum Meldeschluss erreicht. Einen derartigen Run auf die zum 15. Mal stattfindende Veranstaltung gab es noch nie. Zwar war ein stetiger Teilnehmerzuwachs jährlich zu verzeichnen, aber dass das Limit bereits im Vorfeld erreicht werden würde, überraschte den technischen Leiter und „Chef“ den Anmeldung Peter Hämmerle dennoch.

Trotzdem waren die Veranstalter bestens gerüstet, denn schließlich blicken die Organisatoren TSV 1850 Lindau, die Wasserwacht Lindau und der Lindauer Kanuclub bereits auf mehrjährige gemeinsame Erfahrungen in der Organisation von Freiwasserveranstaltungen zurück. Das Wetter am Veranstaltungstag war gut. Das Gewitter und der Regen der Nacht sorgten morgens lediglich für etwas mehr Wind als er an Sommertagen für gewöhnlich weht. 290 Starter waren es schließlich, die ins Wasser gingen.

 

Davon waren 91 Vereinsschwimmer, die eine Lizenz im Schwimmverband besitzen, und 199 Freizeitsportler, die – wenn überhaupt – Wettkampferfahrung durch Triathlon oder durch bereits mehrmalige Teilnahme an der Durchquerung gesammelt haben.

 

Die Schiedsrichter Bernhard Meyer und Rudi Fleschhut legten nach Prüfung der Wassertemperatur fest, dass Neoprenanzüge bei 24 Grad verboten sind. So durften die Starter der Freizeitwertung maximal im Triathlonanzug schwimmen. Die erste Startgruppe, die ausschließlich von Vereinsschwimmern besetzt war, durfte sowieso nur im Schwimmdress starten. Sehr zügig innerhalb von nicht einmal 40 Minuten wurden die drei Wellen auf den 2,3 Kilometer langen Weg vom Strandbad Eichwald zum Römerbad hin ins Wasser geschickt. Zur besseren Orientierung waren Bojen zur Markierung der Schwimmstrecke gesetzt und Begleitboote von Wasserwacht, THW, Feuerwehr und Kanuclub sowie einige private Boote auf der Strecke, die den mit nummerierten Bademützen markierten Sportlern den richtigen Weg wiesen.

 

Schnelle Zeit

 

Nur sechs Teilnehmer mussten aufgrund unterschiedlicher Ursachen ihr Rennen vorzeitig beenden, 284 Schwimmer erreichten das Ziel. Bereits nach 28:54,93 Minuten kam der in der AK 35 startende Nicky Lange von SC Sparta Konstanz als schnellster Vereinsschwimmer durch das Zieltor. Mit 30:12,37 erreichte Sebastian Schulz, das 16-jährige Nachwuchstalent des TSV 1850 Lindau, der seit diesem Jahr für die SGS Hamburg startet, als Zweiter das Römus, gefolgt von dem ein Jahr älteren Michael Prausmüller vom TSV Bad Saulgau, der 14 Sekunden später an kam.

 

Schnellste Frau war Jeanette Seitz (AK 40) vom SSV Ulm in 32:32,81. Als zweitschnellste „Vereins-Frau“ kam Inga Hämmerle (AK 20) vom SV Friedrichshafen mit 33:33,96 15 Sekunden vor der 17-jährigen Emely Reimer vom TSV Bad Saulgau mit 33:48,96 an.

 

In der Freizeitwertung überschwamm Uwe Waitz (AK 50) nach 34:06,97 die Ziellinie, als Zweiter kam der in der gleichen AK startende Norbert Wild mit 34:19,91 an. Genau 35 Minuten benötigte Jörg Selbmann (AK 45) als Drittschnellster. Chantal Schawalder (AK 25) war mit 37:32,52 die schnellste „Freizeit-Frau“. Zweitschnellste Frau bei den Freizeitsportlern war wie im letzten Jahr „Stammstarterin“ Inge Muckenfuß mit 39:12,30 vor Eva Baumeister, die 39:22,30 benötigte. Wer das Zieltor passierte, tauchte in die gewohnt locker-familiäre Partyzone ein.

 

Viele kennen sich seit Jahren von dieser Veranstaltung und kommen jährlich aufs Neue nach Lindau. Thomas Röhl, vielen auch als Zauberer Thomaselli bekannt, sorgte für weitere Kurzweile, indem er Teilnehmer interviewte und einige bemerkenswerte Sachverhalte „aufdeckte“. In diesem Jahr war zum Beispiel eine ganze Gruppe vom SC Poseidon Berlin am Start.

 

Das Staffelteam der Rheintaleris setzt sich aus Vater, Sohn und Tocher Schawalder zusammen, die auch jeweils in ihren AKs auf dem Treppchen standen. Verstärkt durch einen weiteren „schwimmkräftigen“ Mann kam das Familienteam auf Platz zwei. Die erstplatzierten „Die Verrückten“ der Freizeitwertung hingegen sind „alte Hasen“ der Seedurchquerung und fast bei allen Veranstaltungen dabei gewesen.

 

Turner überzeugt im Wasser

 

 Der 71-jährige Freizeitschwimmer Dieter Hirlinger aus Nonnenhorn gewann seine AK mit der respektablen Zeit von 55:04,8, obwohl er sich eigentlich einer anderen Sportart verschrieben hat: er ist Deutscher Meister der Masters im Turnen. Viele kommen wiederholt nach Lindau und nehmen lange Wege und mehrere Übernachtungen in Kauf, damit sie an dieser Seedurchquerung teilnehmen können, denn die Veranstaltung hat wegen ihrer Liebe zum Detail einen besonderen Charme.

 

Um 11.30 Uhr erhielten die Sieger ihre Medaillen, die von der stellvertretenden Landrätin Barbara Krämer-Kubas und Stadtrat Werner Schönberger überreicht wurden. Fest steht: 2018 wird die 16. Lindauer Seedurchquerung starten und wir rechnen wieder mit einem voll besetzten Teilnehmerfeld.