Zwei Lindauer Schwimmer schlagen sich bei der WM gut
Alfred Seeger holt zwei Bronzemedaillen - Susanne Braun schlägt sich in Budapest achtbar
LZ - Zwei Mastersschwimmer des TSV 1850 Lindau haben bei einem Wettkampf der Superlative teilgenommen. Waren bereits bei der EM der Masters 2016 in London viel zu viele Teilnehmer gemeldet, sodass die Veranstaltung in einem desaströsen Chaos endete, war ähnliches bei einer Meldezahl von 12.000 Teilnehmern für die Weltmeisterschaft der Masters im ungarischen Budapest zu befürchten. Die Wettkämpfe liefen aber reibungslos ab.
Letztendlich wurden die Schwimm-Wettkämpfe in vier, räumlich nahe beieinander liegenden Pools mit jeweils 10 x 50 Meter ausgetragen. Neben diesen Pools stand jeweils in unmittelbarer Nähe ein geräumiges Einschwimmbecken zur Verfügung, so dass sich jeder Athlet gewissenhaft auf seinen Start vorbereiten konnte. Alfred Seeger startete in der AK 75 über fünf Strecken. Sein erster Wettkampf am Mittwoch - denn die Beckenwettbewerbe zogen sich von Dienstag bis Sonntag jeweils den gesamten Tag über hin - waren die 400-Meter-Lagen, ein Wettbewerb, der koordinativ und konditionell dem Sportler ein Höchstmaß abverlangt. Während Seeger nach den Teilstrecken Schmetterling und Rücken noch mit einem Ungarn um Platz drei kämpfte, musste er auf der Bruststrecke seinen Rivalen ziehen lassen, sodass sich Seeger mit dem vierten Rang zufrieden geben musste. Tags drauf stand die halbe Distanz auf Seegers Programm. Aber auch über 200-Meter-Lagen belegte er wieder Platz vier. Zwar konnte er über diese Distanz eher den späteren Fünftplatzierten abfangen, als in die Medaillenvergabe eingreifen, dennoch war es ärgerlich, gleich zweimal so nahe am ersehnten Treppchen vorbei zu schwimmen.
Mit Wut im Bauch ging Seeger über 100-Meter-Schmetterling, die am gleichen Tag stattfand, an den Start. Dank eines konzentrierten Rennverlaufs, bei dem er auch nicht übermotiviert ein zu hohes Anfangstempo an den Tag legte, setzte sich der Lindauer an die dritte Position und hielt diese Platzierung bis zum Zielanschlag.
Wettbewerb zum einstimmen
Mit einem Ruhetag dazwischen standen Seegers letzte zwei Starts an. Über 200-Meter-Brust hatte er laut Meldeliste überhaupt keine Chancen auf einen Medaillenplatz, sodass er den Wettbewerb mehr zum "einstimmen" auf seine zweite Strecke am Tag nutzte. In einem kräftesparenden Rennen belegte er Rang acht. Danach standen allerdings die 200-Meter-Schmetterling auf dem Programm. Nachdem die halbe Distanz zum Medaillengewinn gereicht hatte, rechnete sich Seeger auch auf der doppelten Strecke Chancen aus. Zum Beginn des Rennens konnte er sogar mit dem späteren Zweitplatzierten mithalten. Nach der 100-Meter-Wende wuchs der Abstand aber an, so dass Seeger später abermals einen sicheren dritten Platz belegte. Mit zwei Bronzemedaillen dekoriert, erreichte Seeger wesentlich mehr, als er im Vorfeld zu erzielen glaubte.
Zweite Lindauer Starterin war Freiwasser- und Langstreckenexpertin Susanne Braun. Die in diesem Jahr erstmals in der AK 50 startende Braun musste ihre Reise nach Ungarn etwas früher antreten, denn die Open Water-Wettbewerbe über drei Kilometer wurden bereits am Wochenende vor den Beckenwettbewerben an drei Tagen im Balaton ausgetragen. Traditionell schenken sich die Frauen bei diesen Wettkämpfen nichts im Wasser. Trotz zahlreicher Kampfrichter auf dem Wasser geht es meist recht ruppig zu und Tritte und Kratzer sind an der Tagesordnung. Dennoch fand Braun ihren Rhythmus und belegte einen guten 20. Platz. Unter den deutschen Teilnehmern der AK war sie gar Fünftbeste. Nach einem Quartierwechsel nach Budapest startete Brauch noch am ersten Wettkampftag der Beckenschwimmer über die 800-Meter-Freistil. In einem konstanten Rennen mit einem 45-er Schnitt kam sie als 23. ins Ziel, was unter 69 Teilnehmern der AK ein beachtlicher Erfolg ist.